US-Flagge mit schwebendem Frachtcontainer symbolisiert die Zollpolitik der USA unter Donald Trump und deren Einfluss auf internationale Unternehmen.

Die Trump‘sche Zollpolitik – Sind Sie als Unternehmen betroffen? 

Die US-Zollpolitik beschäftigt seit Monaten sehr viele Unternehmen in Deutschland und der Europäischen Union. Bereits im Februar wurden Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahl, Aluminium und deren Derivate angekündigt und eingeführt. Auch für andere Warengruppen wie beispielsweise Autos und Autoteile gelten spezifische Zölle und Besonderheiten. Anfang April hat der US-Präsident Donald Trump dann die Einführung von zusätzlichen Zöllen angekündigt. Für Waren aus der Europäischen Union wurden diese nach Verhandlungen auf 15 Prozent festgesetzt.

Nach dem es einige Zeit etwas ruhiger war, wurde Ende September in einer weiteren Proklamation des US-Präsidenten die Erhöhung der globalen Einfuhrzölle auf Holzprodukte und Möbel angekündigt, die zum 14. Oktober dann auch in Kraft trat. Eine weitere Anhebung der Zollsätze ist zum 1. Januar 2026 vorgesehen. Aktuell werden auf solche Waren aus der EU die vereinbarten 15 Prozent Zoll erhoben. Der erneut aufgeflammte Handelsstreit zwischen China und den USA zeigt jedoch sehr deutlich, dass eine getroffene Vereinbarung Trumps nicht zwingend auch dauerhaft Bestand haben muss.

Die US-Zölle betreffen dabei längst nicht nur die Unternehmen, die auch im direkten Handel mit den USA stehen. Lieferanten, Märkte und auch Preisstrukturen verändern sich durch die Verschiebung in den Lieferketten auf der ganzen Welt – und zwar auch für Firmen, die keinen unmittelbaren US-Bezug haben. Das Entscheidende im Handel mit den USA ist wohl die Transparenz in der Lieferkette und das Vorhandensein aktueller Stammdaten. 

Wissen Sie, woher Ihre (Vor-)Produkte kommen?

Welche Zollsätze gelten aktuell auf Ihre Importwaren?

Und gibt es Veränderungen, von denen Sie betroffen sein werden?

Die Antwort auf diese Fragen zu kennen und bei Bedarf unternehmensintern dokumentiert zu haben, fördert nicht nur Transparenz, sondern sorgt dafür, schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

Hier ein paar Tipps, wie Sie im Umgang mit den dynamischen Entwicklungen im Bereich der US-Zölle umgehen können:

1. Checken Sie regelmäßig den Zolltarif und Handelsabkommen. Und dies nicht nur für den Direktweg, sondern entlang der gesamten Supply Chain.

2. Versuchen Sie alternative Lieferanten und Absatzmärkte auszumachen und prüfen Sie unternehmensintern, wie eine Umsetzung der neuen Lieferwege erfolgen könnte.

3. Bleiben Sie immer uptodate, denn nur so können Sie rechtliche Neuerungen schnell implementieren und Möglichkeiten erkennen – beispielsweise durch die Nutzung von besonderen Zollverfahren – kostenoptimal zu handeln.

Um zunächst einmal herauszufinden, ob Sie als Unternehmen von der Trump‘schen Zollpolitik überhaupt betroffen sind, müssen Sie Ihre internen Prozesse und Lieferketten kennen. Wir haben Ihnen im Folgenden eine Checkliste zusammengestellt, die es Ihnen erleichtern soll, eine US-Zoll-Problematik zu identifizieren:

Checkliste: US-Zölle im Unternehmen – Was sollte man prüfen?  

 Lieferkettenanalyse

  • Beziehen Sie (direkt oder indirekt) Waren, Komponenten oder Rohstoffe aus den USA?
  • Nutzen Ihre Lieferanten US-Produkte oder -Vorprodukte? Gibt es versteckte US-Bezüge?
  • Bestehen ggf. alternative Beschaffungs- und Absatzwege?
  1. Zoll- und Risikoprüfung
  • Sind Ihre aktuellen Produkte von US-Zöllen oder -Handelsbeschränkungen betroffen?
  • Wie wirken sich mögliche Preissteigerungen auf Ihre Kalkulation/Marge aus?
  • Gibt es Veränderungen bei Transport-, Versicherungs- oder Lagerkosten?
  1. Reaktionsfähigkeit & Prozesse
  • Sind Ihre Stammdaten aktuell und können Sie Veränderungen (z.B. neue Zollsätze) schnell nachvollziehen?
  • Haben Sie Kontakte zu Zolldienstleistern oder ein internes Fachteam?
  • Gibt es im Unternehmen einen festen Ansprechpartner für Zoll- und Handelsfragen?
  1. Chancen- und Alternativstrategien
  • Können alternative Märkte oder Lieferanten kurzfristig erschlossen werden?
  • Können Ihre Prozesse kurzfristig an neue Rahmenbedingungen angepasst werden?
  • Nutzen Sie bereits besondere Zollverfahren oder Vorteile aus Handelsabkommen?
  1. Unterstützung sichern
  • Haben Sie ein Netzwerk, aus dem Sie bei akuten Herausforderungen Unterstützung ziehen können?
  • Besuchen Sie Netzwerkveranstaltungen, um sich mit anderen Unternehmen über aktuelle Problematiken auszutauschen?
  • Nutzen Sie Angebote, wie z. B. Newsletter, individuelle Updates oder Beratungsleistungen?

Bei Fragen rund um Ihre Zollprozesse oder im Rahmen der fachlichen Unterstützung bei der Zollabwicklung ist das Team der ZOBA Service & IT GmbH immer gern für Sie da! Sprechen Sie uns einfach an! 

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