Mit Soft Skills zum Zoll-Profi

Die wichtigsten Fragen

1. Frau Hellmold, warum glauben Sie, dass Soft Skills ein wichtiger Bestandteil der Qualifikation sein sollten?
2. Was sind eigentlich Soft Skills und warum sind diese so wichtig?
3. Kann man diese Fähigkeiten ausbauen bzw. erlernen?
4. Für welche Themen haben Sie sich im Rahmen des Lehrgangs entschieden und warum?

Außenhandelsgeschäfte fehlerfrei abzuwickeln, wird immer schwieriger. Unzählige rechtliche Vorgaben müssen in der täglichen Zollpraxis berücksichtigt werden. Darüber hinaus stellt die Zollverwaltung immer höhere Anforderungen an Wirtschaftsbeteiligte. Das gilt insbesondere für den Bereich der Zollkompetenz im Unternehmen. Aber auch funktionierende interne Kontrollprogramme (IKP) der Zoll- und Exportkontrollprozesse rücken immer mehr in den Fokus der Behörden. Wer in diesem Spannungsfeld aus unternehmerischen Zielvorgaben und den Anforderungen der Behörden seine Waren schnell, rechtskonform und kostengünstig an seine Kunden liefern will, kann auf gut ausgebildetes Personal nicht verzichten. Neben der fachlichen Qualifikation wird es immer entscheidender auch Handwerkzeug für die Übermittlung des erworbenen Wissens zu erlangen. Wie kann ich meine Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und nicht zuletzt auch die Geschäftsleitung von der Wichtigkeit und dem professionellen Umgang mit vermeintlich trockenen Themen überzeugen.

Frau Hellmold, warum glauben Sie, dass Soft Skills ein wichtiger Bestandteil der Qualifikation sein sollten?

Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass es längst nicht mehr ausreicht, fachliches Knowhow aufzubauen und permanent zu pflegen. Lebenslanges Lernen ist ein Schlagwort, dass wir aus Umfragen kennen. Mitarbeitende legen darauf ihren Fokus. Sie wollen gefordert und gefördert werden.  Aber nicht nur das Vermitteln von fachlicher Kompetenz steht dabei im Fokus, immer mehr rücken die sogenannten Soft Skills in den Vordergrund.

Aus gutem Grund messen Arbeitgeber diesen immer mehr Bedeutung bei. Aktuelle Studien belegen diesen Trend. Laut der GALLUP Studie 2022 befindet sich die Emotionale Bindung der Mitarbeitenden in einem ernüchternden Abwärtstrend. Eine mögliche Maßnahme diesem Trend entgegenzuwirken ist die Investition und die Förderung der Mitarbeitenden.

Was sind eigentlich Soft Skills und warum sind diese so wichtig?

Im beruflichen Kontext unterscheiden wir zwischen sogenannten Hard Skills und Soft Skills.

Hard Skills (Harte Fähigkeiten) beschreiben dabei die Fach- und Methodenkompetenz. Diese war schon immer wichtig und zeichnet sich durch sogenannte Spezialisten aus. Vielleicht kennen auch Sie jemanden, der ein sogenannter „Fachidiot“ ist. Problem hierbei ist, dass dieser Mensch zwar über tiefes fachliches Knowhow verfügt, aber KollegInnen, MitarbeiterInnen, Kunden etc. nicht „abholen“ kann.

Hier kommen die Soft Skills ins Spiel. Denn diese weichen Fähigkeiten ergänzen das fachliche Wissen und bringen quasi die PS auf die Straße. Übersetzt heißt das, diese Menschen verfügen über die Fähigkeit ihr Wissen weiterzugeben. Soft Skills teilen sich in mehrere Bestandteile auf. Wir haben zum einen die persönlichen Werte. Also was ist uns wichtig und was treibt uns an? Das kann zum Beispiel Höflichkeit, Respekt, Offenheit etc. sein. Dann kommen persönliche Eigenschaften dazu. Diese können sein: Geduld, Kommunikationsfähigkeit, Empathie etc.

Individuelle Fähigkeiten wie zum Beispiel Kritikfähigkeit, gut Zuhören zu können oder Begeisterungsfähigkeit sind ebenso wichtig wie die soziale Kompetenz. Hier geht es dann um den Umgang mit anderen Menschen.

Kann man diese Fähigkeiten ausbauen bzw. erlernen?

JEIN – wie oben kurz beschrieben, bestehen Soft Skills aus verschiedenen Bestandteilen. Werte tragen wir in uns. Andere Teile können wir durchaus ausbauen und verbessern. Genau das ist der Ansatz. Wir möchten nicht nur fachliche Themen schulen, sondern für Soft Skills sensibilisieren und Techniken für die tägliche Praxis an die Hand geben.

Für welche Themen haben Sie sich im Rahmen des Lehrgangs entschieden und warum?

Ich habe mir lange Gedanken gemacht und mich für diese drei Seminare entschieden:

Zeit- und Selbstmanagement

Gerade in stressigen Zeiten müssen die Mitarbeitenden über ein ideales Zeit- und Selbstmanagement verfügen, damit diese ihre Aufgaben zeitgerecht erledigen können. Wir schauen uns unter anderem an, wie sie Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und wie sie sich auf wichtige Aufgaben konzentrieren können und Störfaktoren und Ablenkungen vermeiden. Natürlich erwarten sie noch viele weitere spannende Inhalte.

Kommunikation

Oft liegt es an Kleinigkeiten, ob ein Gespräch für beide Seiten zufriedenstellend verläuft. Eine konstruktive, wertschätzende Atmosphäre ist ebenso wichtig wie eine kritische Reflexion des eigenen Kommunikationsstils. Wie wir bereits gelernt haben, ist die Kommunikationsfähigkeit ein wichtiges Element in Bezug auf Soft Skills. Ich versichere ihnen erhellende Erkenntnisse.

Knigge & Business-Etikette

Gerade der letzte Teil Knigge & Business Etikette beschäftigt sich noch einmal intensiv mit dem Thema Umgang mit KollegInnen, Kunden und Vorgesetzen. Es geht grundsätzlich um ein besseres Miteinander auf Augenhöhe.

Lassen Sie mich noch einmal die GALLUP Studie zitieren. Diese Kompetenzen helfen dem gesamten Unternehmen, denn sie tragen zu einem offenen, respektvollen und wertschätzenden Miteinander bei.  Die emotionale Bindung zum Unternehmen ist ein wichtiger Faktor und entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Übersetzt heißt das, sie entscheiden darüber ob sich Mitarbeitende in Ihrem Unternehmen wohlfühlen.

Fazit
Setzen Sie auch auf die Weiterbildung in diesem Bereich, bieten Sie Ihrem Unternehmen aufgrund der erworbenen Schlüsselkompetenz, einen enormen Mehrwert! So helfen Sie Ihrem Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und als attraktiver Arbeitgeber am Markt wahrgenommen zu werden.