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Betrug durch gefälschte Zahlungsanweisungen
In der Vergangenheit ist es Betrügern bereits gelungen mit der „Chef-Masche“ größere Summen zu erbeuten, indem gefälschte Zahlungsanweisungen verschickt wurden.
Inzwischen wurde diese Art des Betruges auf eine neue Stufe gestellt. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ist es den Betrügern nun möglich mit einer Software in wenigen Minuten den Tonfall und die Sprechweise eines Menschen zu imitieren. Dies ermöglicht den Betrügern also ein erschreckend echtes Telefonat zu führen und sich als eine Person auszugeben, die weisungsberechtigt ist Zahlungen in einem Unternehmen auszulösen.
Erster Schadensfall durch Stimmimitations-Software
Nun hat ein großes Versicherungsunternehmen den ersten Schadensfall durch Stimmimitations-Software gemeldet und den Fall dokumentiert.
Angefangen hatte alles mit einem Anruf des vermeintlichen Geschäftsführers des Unternehmens bei dem Chef der britischen Tochtergesellschaft. Er bat um eine Überweisung und legte die Anweisung plausibel dar. Der Chef der britischen Tochter glaubte die Stimme eindeutig erkannt zu haben und wies den Betrag an. Erst als eine versprochene unternehmensinterne Zahlung auf sich warten lies wurde er misstrauisch. Der Betrüger versuchte es sogar noch mit einer zweiten Zahlung, machte jedoch einige Fehler. So kam der zweite Anruf aus einem anderen Land und die Zahlung sollte auf ein anderes Konto überwiesen werden.
Vor dieser Betrugsmasche sollten vor allem ausländische Niederlassungen gewarnt werden, da die verwendete Software aktuell vermutlich nur englisch kenne.
Diese neue Form des „Chef-Betruges“ kombiniert demnach die bisher bekannte Vorgehensweise der gefälschten E-Mail mit einem Telefonanruf. Dieser Anruf dient der Vertrauensbildung, die eigentliche Zahlungsanweisung verschicken die Betrüger dann per E-Mail. Mit diesen Daten führt das Opfer nun den Zahlungsauftrag bei seiner Hausbank aus.
Die E-Mail war im geschilderten Fall entscheidend, da der Tathergang und Schaden durch sie eindeutig nachweisbar wurden, die Telefonanrufe hingegen wurden nicht aufgezeichnet.
Die Schadenssummen mit dieser Vorgehensweise haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Der im April 2019 veröffentlichte Internet Crime Report geht im Jahr 2018 von über 20.000 Opfern aus. Die Täter sollen weltweit über 1,2 Milliarden US-Dollar erbeutet haben.
Um sich vor dieser neuen „Masche“ zu schützen, sollten unbekannte Zahlungsanweisungen und neue Kontoverbindungen von bestehenden Geschäftspartnern kritisch hinterfragt werden. Setzen Sie sich also gegebenenfalls nochmals selbst telefonisch mit einer Ihnen vertrauten Kontaktperson in Verbindung und lassen sich die Daten bestätigen.
Bei Fragen können Sie uns jederzeit gerne anrufen.
(30.10.2019; MO)