Das Ziel eines freien und fairen Handels

Freihandelsabkommen (FHA) zählen zu den völkerrechtlichen Verträgen und begünstigen den freien Handel zwischen den Vertragspartnern. Handelshemmnisse werden so minimiert oder beseitigt. Ziel ist es, den Außenhandel und die Wohlfahrt auf fairem Wege zu steigern. Es gibt bilaterale und multilaterale Freihandelsabkommen. Das Bilaterale ist der Vertragsschluss zwischen zwei, das Multilaterale zwischen mehr als zwei Staaten. Eine besondere Form des multilateralen Freihandelsabkommens ist der plurilaterale Vertragsschluss. Hierbei schließen Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) aufgrund gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen ein FHA. Das plurilaterale Abkommen ist ausschließlich für die Vertragsstaaten verbindlich.

Mehr Freiheit für den Außenhandel

Der Abbau von Handelsbarrieren durch Freihandelsabkommen bietet Staaten und Unternehmen wirtschaftliche Vorteile. Die Zollabwicklung und der Dienstleistungs- und Warenfluss über Ländergrenzen hinweg wird leichter. Das Erschließen neuer Absatzmärkte wird gefördert und die Importkosten sinken. Maßnahmen von Freihandelsabkommen wirken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette positiv aus: vom Produzenten dank eines vereinfachten Außenhandelsverfahren bis zum Konsumenten durch eine gesteigerte Nachfrage.

Veränderung durch Anpassung

Jedes Freihandelsabkommen bedeutet Veränderung und neue Herausforderungen. Eine ist die Vereinheitlichung von gemeinsamen Standards, um Außenhandel zu vereinfachen. Produktionsstandards werden aufgeweicht oder angehoben. Das hat Auswirkungen auf den Verbraucherschutz sowie die Produktionsqualität. Zudem schließen FHA Nichtvertrags-Staaten aus und kontrollieren die Wettbewerbsvariation.

Die wichtigsten Abkommen für den europäischen Außenhandel

pexels tom fisk 2231743 scaled – Besser wissen: Freihandelsabkommen
Von dem weltweit ersten bestehenden Freihandelsabkommen ist die Zahl bis heute auf weit über 300 gestiegen. Die Europäische Union hat derzeit Handelsabkommen mit 77 Ländern geschlossen. Zu den wichtigsten Verhandlungen und den wichtigsten bestehenden Freihandelsabkommen der Europäischen Union zählen:

  • Die Transpazifische Partnerschaft (CPTPP) mit Australien (ausstehend)
  • Das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) mit Kanada (eingeschränkt gültig, vorläufige Anwendung – Ratifizierung aller EU-Mitgliedstaaten steht noch aus)
  • Japan-EU Free Trade Agreement (JEFTA) mit Japan (in Kraft)
  • Mercado Común del Sur (MERCOSUR) mit dem regionalen Zusammenschluss der fünf südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela (Verhandlungen laufen)
  • Das Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und den Vereinigten Mexikanischen Staaten andererseits (gültig, Ratifizierung der Modernisierung steht noch aus)
  • EU-Singapore Free Trade Agreement (EUSFTA) mit Singapur (in Kraft)
  • EU-Vietnam Free Trade Agreement (EVFTA) mit Vietnam (in Kraft)
  • Das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich (in Kraft)
  • Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Vietnam (in Kraft)

Der völkerrechtliche Handelsvertrag zu Gunsten eines Unternehmens

Unternehmen profitieren von Freihandelsabkommen, weil sie bei Einfuhren weniger oder keine Zollabgaben leisten müssen. Dadurch verbessert sich die Preispolitik und Wettbewerbsvorteile entstehen. Für die Geschäftsplanung ist es nützlich, bestehende Abkommen zu berücksichtigen. Um von einem FHA zu profitieren, müssen die Handelsvertragsbedingungen erfüllt werden. Die Verarbeitungs- und Wertschöpfungsregeln bestimmen das Be- oder Verarbeitungsmaß einer Handelsware. Sind die Vertragsbedingungen eines Abkommens erfüllt, erhält das Unternehmen einen Präferenznachweis. Es bestätigt die Umsetzung der Maßnahmen und fungiert als präferenzieller Ursprungsnachweis. Die Verarbeitungs- und Wertschöpfungsregeln eines Abkommens können sich ändern und variieren. Unternehmensinterne- oder externe Maßnahmen liefern zuverlässige Informationen über aktuelle Außenhandelsentwicklungen.

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